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Osterpredigten von Martin Luther



Predigt am Ostermontag

( Martin Luther )

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Wir sollen die heilige Schrift und Gottes Wort gern lesen, hören und handeln. Denn dazu gibt der heilige Geist, der durchs Wort kräftig ist, Verstand; wie wir hier an diesen Jüngern sehen: die reden auf dem Wege von der Schrift, und wollen gern hinein, können aber nicht hinein kommen. Da gesellet sich der Herr zu ihnen, und tut ihnen eine herrliche Predigt, nimmt Sprüche aus Mose, Propheten und Psalter, und verklärt dieselben, dass sie die Schrift verstehen. Also wird uns auch geschehen: wenn wir die Schrift auch mit Ernst handeln, so werden wir finden unseres Herzens Lust und Freude, und Christum recht erkennen, wie er unsere Sünde getragen, wie wir mit Abraham, Isaak und Jakob ewiglich leben werden; nur, dass wir auch einfältige Schüler und Narren bleiben, wie diese Jünger und Weiber gewesen sind.
Denn in dies Buch, das da heißt die heilige Schrift, gehört kein kluger Meister noch Zänker. Gott hat andere Künste gegeben, Grammaticam, Dialecticam, Rhetoricam, Philosophiam, Juristerei, Medicin; da sei klug, zanke, forsche und frage, was recht und unrecht sei. Aber hier in der heiligen Schrift und Gottes Wort lass das Zanken und Fragen anstehen, und sprich: Das hat Gott geredet, darum glaube ich's. Hier gilt es nicht disputieren und fragen, wie oder was? Sondern es heißt: Lasse dich taufen, und glaube an des Weibes Samen, Jesum Christum, wahrhaftiger Gott und Mensch, dass du durch sein Sterben und Auferstehung Vergebung der Sünden und das ewige Leben habest. Frage nicht: warum und wie kann das sein? Tust du das, so wird dir dein Herz brennen, und wirst Lust und Freude davon haben. Willst du aber zanken und fragen: wie kann das sein? So bist du schon von der Wahrheit und rechtem Verstand der Schrift. Diese Jünger zanken und fragen nicht, sondern binden sich an des Herrn Christi Wort, und hören, was er sagt. Da gehet ihnen auch das Wort mit aller Gewalt ein, und wird ihr Herz also erleuchtet, dass sie keinen Zweifel daran haben, sind lustig, hitzig und fröhlich, als wären sie durch ein Feuer gegangen. -
Was er sagt, das glaube mit einfältigem Herzen. Wenn du das tust, so wird die Schrift hell und klar, die zuvor finster war. Also sagt auch St. Gregorius (dass mich Wunder nimmt, wie der Mann zu dem guten Spruch gekommen ist): Die heilige Schrift ist ein Wasser, darin ein Elefant schwimmt und ersäuft, aber ein Lamm geht hindurch, wie durch einen leichten Bach. In Summa, es tut's nicht, wenn man Christum und die Schrift mit der Vernunft ersieht; wenn Christus selbst kommt, wie hier den Jüngern geschieht, das tut's. Amen.





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