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Ostergeschichten
und -märchen
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Das Osternest
aus Peterchens Mondfahrt
( Gerdt von Bassewitz )
- Seite 2 ( von 2 ) -
"So geht das immerfort", erklärte der Sandmann im
Vorüberreiten; "der Hahn kräht, die Hühner legen, die
Häschen sammeln und verpacken, bis das ganze, riesengroße Nest voll
ist. Und dann ist Ostern. In der Nacht vor Ostern aber nimmt jedes Häschen
seine Eierlast huckepack und hoppelt damit zur Erde hinunter. Dort hat jedes
Haus, in dem Kinder wohnen, sein bestimmtes Häschen, das in der Osternacht
die Eier bringt." -
Das alles war natürlich schrecklich interessant. Peterchen und Anneliese
wollten so gern ihr Häschen noch entdecken; aber es war keine Zeit, sie
ritten zu schnell.
"Es ist ein gelbes Häschen!" sagte der Sandmann, als Peterchen
ihn fragte. - Da waren sie auch schon vorbei und hörten nur noch von fern
ein paar Mal den großen Hahn krähen.
***
Immer mehr näherten sie sich jetzt dem großen Mondberg. himmelhoch
ragte er in die geisterblaue Nacht vor ihnen auf, steil und spitz. So einen
Berg gab es nirgends auf der Erde; so seltsam hätte man ihn sich nicht
einmal träumen können; wie von wachsweißem Teig war er, oder
von gefrorener Schlagsahne.
Hopp! .... sprang der Bär über einen hohen Wall, der rings um den
Berg herumlief, und nun waren sie am Ziel ihres großen Rittes, in einer
finsteren Schlucht, am Fuße des Mondberges - bei der Mondkanone.
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